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Ständig zu wenig Schlaf
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Schlaflose Nächte kennt wohl jeder von uns. Akuter Schlafmangel nach einer zu kurzen Nacht stellt keine Bedrohung für unsere Gesundheit dar. Er ist leicht zu beheben, indem man am nächsten Abend früher zu Bett geht. Bedenklich wird es erst, wenn Sie an chronischem Schlafmangel leiden. Denn ständig zu wenig Schlaf bleibt nicht ohne Folgen. Mehr über die Ursachen, Symptome und Behandlung von dauerhaftem Schlafmangel lesen Sie im Folgenden.
Chronischer Schlafmangel resultiert aus einer langfristig verkürzten Schlafdauer. Man spricht von dauerhaftem Schlafmangel, wenn wir über einen Monat oder länger beziehungsweise mindestens dreimal wöchentlich zu wenig Schlaf finden. Aus vielen Untersuchungen geht hervor, dass die meisten Erwachsenen 7 bis 8 Stunden Schlaf brauchen. Eine längere Schlafdauer (> 8 Stunden) steht im positiven Zusammenhang mit unserem körperlichen und seelischen Wohlbefinden. Eine verkürzte Schlafdauer (< 6 Stunden) ist mit einem schlechteren Gesundheitszustand verbunden. Oftmals gehen Schlafstörungen unterschiedlichster Art und Weise mit Schlafmangel einher.
Die Begriffe „Schlafmangel“ und „Schlafstörung“ sollten nicht synonym verwendet oder verwechselt werden. Als Schlafmangel wird eine Verkürzung der üblichen Schlafdauer eines Menschen bezeichnet. Bei einer Schlafstörung hingegen liegt eine Störung des Schlafs vor, die dessen Qualität beeinträchtigt. Chronischer Schlafmangel ist demnach keine Schlafstörung.
Bei Schlafmangel sind die Symptome vielfältig und äußern sich auf unterschiedliche Art und Weise. Chronischer Schlafmangel ist mitunter durch folgende Symptome gekennzeichnet:
Verkürzter Nachtschlaf
Tagesmüdigkeit
Verminderte Leistungsfähigkeit
Antriebsschwäche
Schlechteres Konzentrationsvermögen
Allgemeines Unwohlsein
Höhere Schmerzempfindlichkeit
Depressive Verstimmungen oder Reizbarkeit
Gesteigertes Stressempfinden
Die Schlafmangel-Symptome können einzeln oder in Kombinationen vorkommen. Die Ursachen von langfristigem Schlafmangel sind meist genauso vielfältig, wie die Symptome. Nicht selten ist chronischer Schlafmangel auf folgende äußere oder innere Ursachen zurückführen:
Unsere neurokognitiven Fähigkeiten verschlechtern sich. Das Langzeitgedächtnis und die Aufmerksamkeitsspanne werden kürzer. Unser Gehirn reagiert langsamer, wir sind schneller reizbar und das Immunsystem kann Krankheitserreger weniger gut abwehren.
Unser vegetatives Nervensystem schaltet auf Stress. Unser Körper hat nun ungefähr 50 % seiner Leistungsfähigkeit eingebüßt. Atmung, Verdauung, Herzschlag und Blutdruck werden beeinflusst. Wir werden vergesslich oder fallen in den Sekundenschlaf.
Unser gesamter Organismus ist stark überlastet, was sich in schweren Verwirrungszuständen äußert. Dieser starke Schlafmangel löst Halluzinationen, Angstzustände, Paranoia oder depressive Verstimmungen aus.
Auf chronischen Schlafmangel folgen häufig weitere physische oder psychische Erkrankungen. Wenn Schlaflosigkeit länger anhält, können außerdem die Symptome bereits bestehender Erkrankungen verstärkt werden.
Schlafmangel und Immunsystem
Wer weniger schläft, wird öfter krank. Das Immunsystem wird geschwächt, weil es im Schlaf die meisten Antikörper bildet. Genügend Schlaf ist außerdem wichtig, damit das Gedächtnis des Immunsystems besser wird. Erst im Schlaf werden Informationen verarbeitet, damit sich das Immunsystem Erreger merkt. So kann es diese in Zukunft besser bekämpfen. Fehlt diese Zeit, werden wir schneller und öfter krank.
Schlafmangel und Gewichtszunahme
Der Körper verbrennt ständig Kalorien und Fett, auch während wir schlafen. Im Schlaf wird das hungerhemmende Hormon Leptin produziert. Sobald wir aufwachen, setzt die Produktion aus und der Körper beginnt Ghrelin auszuschütten. Dieses Hormon löst Hunger aus. Durch weniger Schlaf wird somit mehr Hungerhormon produziert und der Hunger wächst.
Schlafmangel und Bluthochdruck
Schlafen wir zu wenig, verschlechtert sich die Durchblutung. Das Herz versucht den langsameren Blutfluss durch schnelleres Pumpen auszugleichen. So kommt es zu Bluthochdruck. Dieser wiederum erhöht das Risiko eines Herzinfarkts oder anderer Herzerkrankungen. Ein weiterer Faktor, der Bluthochdruck verursacht, ist eine Störung des Stoffwechsels. Der Zuckerstoffwechsel wird behindert, was eine Verkalkung der Blutgefäße auslöst. Diese hemmt den Blutfluss, worauf das Herz mit schnellerem Pumpen reagiert.
Schlafmangel und Blutzuckerwerte
Chronischer Schlafmangel kann zu starken Schwankungen der Blutzuckerwerte führen. Das Hormon Insulin reguliert den Blutzucker während des Schlafs. Bei Schlafmangel reagieren die Zellen jedoch schlechter auf das Insulin und nehmen weniger Zucker auf. So bleibt der Blutzuckerspiegel hoch. Das ist besonders für Diabetiker gefährlich. Auch bei gesunden Menschen verschlechtern sich die Blutzuckerwerte bei dauerhaftem Schlafmangel. Zudem steigt das Risiko einer Diabeteserkrankung.
Schlafmangel und Psyche
Auch Depressionen sind eng mit Schlafmangel verknüpft. Chronischer Schlafmangel kann depressive Stimmungen auslösen oder andersherum eine Folge dieser Erkrankung sein. Je nach Intensität oder generell der Form der Depression sind unterschiedliche Arten von Schlafproblemen denkbar.
Schlafmangel und Konzentrationsfähigkeit
Dauerhafter Schlafmangel vermindert die Reaktionsfähigkeit und macht uns vergesslicher. Das Stresshormon Adenosin wird vermehrt ausgeschüttet. Die Gedächtnisfähigkeiten nehmen ab, wir werden schneller reizbar und unkonzentriert. Das kann schnell zu noch mehr Stress führen und dadurch den Schlaf stören.
Bei chronischem Schlafmangel ist die Behandlung auf körperliche Symptome, psychische Faktoren oder einer Verbesserung der Schlafhygiene ausgerichtet.
Während Schlafmittel zur Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen in Frage kommen, ist die Selbsttherapie bei chronischem Schlafmangel nicht ratsam. Gemeinsam mit Ihrem Hausarzt lassen sich individuelle Behandlungsmethoden identifizieren, um wieder zurück zu gesundem Schlaf zu finden.
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