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Wenn Schlaf seine regenerative Wirkung verliert
Geschätzte Lesedauer: 2.30 Min.
Schlafstörungen treten häufig auch im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen auf. Eine psychisch bedingte Insomnie kann je nach Krankheitsbild unterschiedlich stark ausgeprägt sein, sodass schlechter Schlaf eine Psychose sogar verstärken oder auslösen kann. Vor allem bei Ess- und Angststörungen, Schizophrenien, Depressionen oder Manien spielen Schlafstörungen eine entscheidende Rolle.
Sind wir müde, lässt uns das unser gesamter Körper spüren. Unser Organismus ist dann nicht mehr in der Lage, seinen Funktionen wie üblich gerecht zu werden. Dies betrifft Einschränkungen motorischer als auch psychischer Funktionen, ferner auch psychosoziale Leistungen – wie beispielsweise unser Stresserleben. Wir fühlen uns matt und abgeschlagen.
Eine chronische Schlafstörung, oder auch als Insomnie bekannt, und Schlafmangel haben Auswirkungen auf Psyche und Körper, sodass Betroffene mit unterschiedlichsten Folgen zu kämpfen haben:
Nicht erholsamer Schlaf
Erhöhte Tagesmüdigkeit
Kognitive Einschränkungen
Ein- sowie Durchschlafstörungen
Verzögerung des Schlafrhythmus
Abgeschlagenheit, Leistungsknick
Wesensänderung
Intellektueller Leistungsverfall
Stimmungsschwankungen
Körperliche Beschwerden
Erhöhte Inanspruchnahme medizinischer Leistungen
In den letzten Jahren konnte festgestellt werden, dass chronische Schlafstörungen ein erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen darstellen. Insbesondere der Zusammenhang von Schlafstörungen & Depressionen sowie Substanzmissbrauch oder -abhängigkeit.
Schlafstörungen können psychische Ursachen haben und andersrum. Somit unterscheidet man zwischen primären und sekundären Schlafstörungen – letztere treten unter anderem durch psychische Erkrankungen auf. Man spricht dann auch von depressiver oder psychiatrischer Insomnie.
Bei psychischen Erkrankungen wird die Diagnose Schlafstörung gestellt, wenn diese ein im Vordergrund stehendes Symptom darstellt und unabhängig von der Grunderkrankung spezieller klinischer Aufmerksamkeit bedarf.
Diagnostische Kriterien für eine psychosomatische Schlafstörung:
Stimmungsschwankungen, Demenzen, Schizophrenien und auch Alkoholabhängigkeit gehen mit deutlichen Störungen der Schlafkontinuität einher. Um eine Diagnose stellen zu können, ist eine ausführliche psychiatrische Beobachtung und Anamnese von großer Bedeutung und sollte stets mit einbezogen werden:
Affektive Störungen
Depressive Episode
Angststörungen
Bipolare Störungen
Dysthymie
Somatoforme Störungen
Schizophrenie und andere psychotische Erkrankungen
Persönlichkeitsstörungen
Schwere psychische Erkrankungen wie etwa Psychosen
Dazu kommt, dass bei vielen Patienten eine ungesunde Schlafhygiene und viele medikamentöse Vorbehandlungen bestehen.
Symptome exzessiver Tagesschläfrigkeit, oder auch als Hypersomnie bekannt, ähneln häufig denen von psychischen Erkrankungen. Das macht es schwer, diese von einer Hypersomnie im eigentlichen Sinn zu unterscheiden:
Wenn die Schlafstörung nur eines von vielen Symptomen darstellt und nicht das klinische Bild dominiert, wird im Regelfall nur die Diagnose der zugrunde liegenden psychischen Erkrankung gestellt. Wird die Schlafstörungen jedoch als Hauptbeschwerde geäußert, wird die nichtorganische Insomnie zusätzlich diagnostiziert.
Verschiedene diagnostische Methoden und Untersuchungen können psychiatrische Ursachen einer Schlafstörung ausschließen oder bestätigen, wie unter anderem:
Bislang ist noch unklar, welche Rolle die insomnischen Beschwerden ursächlich bei der zugrunde liegenden psychischen Erkrankung spielen. Dennoch ist festzuhalten, dass Schlafstörungen psychische Ursachen haben können und andersrum.
Typischerweise beginnen Schlafstörungen der Psyche mit dem Einsetzen der ursächlichen Erkrankung – und bilden sich auch mit dieser zurück. Allerdings kann die Insomnie unabhängig vom Verlauf der psychischen Erkrankung werden und Beschwerden bestehen bleiben.
Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM): S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf/Schlafstörungen. https://www.dgsm.de/downloads/akkreditierung_ergebnisqualitaet/S3-Leitlinie_Nicht_erholsamer_Schlaf-Schlafstoerungen.pdf
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Depressionen gehen in den meisten Fällen mit Schlafstörungen einher. Sorgen oder unruhige Gedanken führen nicht selten zu Einschlafproblemen.
Frauen sind doppelt so häufig von Schlafstörungen betroffen wie Männer. Mögliche Gründe für Schlafstörungen können die Menstruation oder Wechseljahre sein.
Es gibt verschiedene Ängste in Bezug auf Schlafstörungen: Die Angst vor dem Schlafen oder etwa, nicht einschlafen zu können sowie die Angst vor durchwachten Nächten oder Alpträumen.
1IQVIA Pharmatrend Deutschland, Absatz 11/2020